|
|
|
|
|
|
|
|
Bei Kübel- und Zimmerpflanzen treten immer wieder die gleichen Schädlinge auf. Hier erfahren Sie mehr über die am häufigsten vorkommenden Übeltäter und Methoden, wie man sie zuverlässig wieder los wird. Um sich die Schädlinge bzw. die durch sie hervorgerufenen Schäden genauer anzusehen, klicken Sie bitte auf die kleinen Bilder, um sie zu vergrößern.
Blattläuse gehören zu den zwar häufig vorkommenden aber doch relativ harmlosen Schädlingen. Diese grünen, schwarzen oder orangen und meistens ca. 2 mm großen Tierchen befallen vor allem junge Triebe und Knospen, sind aber auch oft auf der Unterseite von Blättern zu finden. Sie ernähren sich vom Pflanzensaft, den sie aus der Pflanze saugen.
Oft trifft man Blattläuse zusammen mit Ameisen an, die in gewisser Weise in Symbiose leben: Die Blattläuse scheiden süßliche Exkremente aus, die die Ameisen schätzen. Im Gegenzug beschützen die Ameisen die Blattläuse.
Gegenmaßnahmen: Blattläuse sind sehr einfach zu bekämpfen. Da Blattläuse weder großen Schaden anrichten noch sich explosionsartig vermehren, kann man durchaus mit biologisch unbedenklichen Mitteln beginnen und erst bei ausbleibendem Erfolg härtere Maßnahmen einleiten, d.h. chemische Mittel verwenden. Sehr zu empfehlen ist es, die Pflanze abzuduschen, und zwar mit einem möglichst harten Wasserstrahl, den man unbedingt auch von unten her auf die Unterseite der Blätter richten sollte. Mit ein wenig Sorgfalt werden dadurch alle Blattläuse weggeschwemmt. Den Topf sollte man bei dieser Prozedur idealerweise in eine Plastiktüte stecken, die am Stamm einigermaßen wasserdicht zusammengebunden wird, damit der Wurzelballen nicht zu naß wird. Sollten chemische Mittel erforderlich werden, genügt ein beliebiges, das gegen saugende Insekten wirkt.
Charakterisch und daher leicht zu identifizieren sind die Blattschäden, die die Larven der Minierfliege anrichten: Es handelt sich um unregelmäßige "Gänge" in den Blättern, die sich durch ihre hellere Farbe abheben. Die Larve frißt das innere Gewebe des Blattes und bewegt sich dabei im Blatt vorwärts. Die ziemlich kleine Larve ist oft noch am Ende des Ganges zu finden. Die Minierfliegen selbst sind harmlos, wenn man davon absieht, daß sie durch die Eiablage für eine Weiterverbreitung sorgen.
Gegenmaßnahmen: Üblicherweise ist die Anzahl der befallen Blätter nicht sehr groß, so daß man am besten die betroffenen Blätter möglichst rasch manuell entfernt und vernichtet (z.B. durch Verbrennen), damit die Larven keine Chance haben, sich weiterzuentwickeln. Bei starkem Befall sollte man ein spezielles Mittel gegen die Larven der Minierfliege anwenden.
Raupen sind mitunter wunderschöne Larven verschiedener Schmetterlinge, die sich von den Blättern fast aller Pflanzen ernähren. In den meisten Fällen sind sie ca. 1-3 cm lang und zum Schutz gegen Fraßfeinde mittelgrün. Sie fressen die Blätter meistens vom Rand her an, wobei die Fraßstelle meistens stark gezackt ist (vgl. Schnecken: glatte Fraßstelle). Vielfach tarnen sie sich in einer Fraßpause bzw. abends dadurch, daß sie die Blattspitze umbiegen und sich sozusagen im Blatt einrollen. Sie sollten daher bei der Suche nach Raupen auch nach solchen Auffälligkeiten Ausschau halten.
Gegenmaßnahmen: Es ist sinnvoll, die meistens wenigen Raupen einzeln abzusammeln. Wirksame, frei verkäufliche Mittel gegen Raupen sind mir zudem nicht bekannt. Von ölhaltigen Präparaten ist dringend abzuraten, da sie meistens mehr Schaden anrichten als die Schädlinge. Denn sie verkleben die Blattspalte der Blätter, wodurch sogar eine totale Entlaubung eintreten kann. Im Gartenbau werden ölhaltige Mittel zwar recht gerne angewendet, aber dann ausschließlich als Prophylaxe im zeitigen Frühjahr, bevor die Blätter austreiben.
Die Schildläuse selbst bekommt man nur in seltenen Fällen zu Gesicht. Was man sehen kann, sind die bis zu 5 mm im Durchmesser betragenden Schutzschilder, unter denen sie sich vor ihren Feinden verstecken. Diese Schutzschilder sehen aus wie braune, leicht erhabene Knubbel. Schildläuse sitzen fast immer am Stamm und an den Zweigen und saugen daraus den Pflanzensaft. Lange Zeit macht das der Pflanze nicht viel aus. Aber irgendwann ist die Population so hoch und es wird so viel Saft abgesaugt, daß zumindest Teile der Pflanze absterben.
Gegenmaßnahmen: Mit konventionellen Mitteln kommt man Schildläusen leider nicht bei, da ihr Schild sie vor z.B. Spritzmittel gut schützt. Bei nur geringem Befall kann man sie abwischen/abkratzen. Bei stärkerem Fall kommt man um das Spritzen mit einem unbedingt systemischen Mittel (z.B. Rogor oder Metasystox) nicht herum. Solche Mittel werden über die Blätter von der Pflanze aufgenommen und machen sie eine kurze Zeit lang auch dort giftig, wo gar kein Spritzmittel hinkam. Die toten Schildläuse fallen erst nach langer Zeit von selbst von der Pflanze ab, so daß noch anhaftende Schildläuse kein Indiz für fehlgeschlagene Bekämpfung ist. Hier muß man stichprobenweise nachsehen, ob die Schädlinge noch leben. Beim Abkratzen völlig vertrocknete Schilder deuten auf tote Schildläuse hin, matschige hingegen auf noch lebende.
Häufig werden Pflanzenschutzsticks verkauft, die man nur in die Erde stecken muß. Den Wirkstoff nimmt die Pflanze über die Wurzeln auf. Eigentlich ist das eine tolle Sache. Nur leider gibt es ausschließlich Sticks, die zugleich Dünger sind. Kommt ein solches Stäbchen zu nahe an die Wurzeln, gehen diese durch die lokal viel zu hohe Düngerkonzentration ein. Es ist daher leicht möglich, daß man seine Pflanze dadurch noch mehr schädigt. Steckt man sie hingegen weit weg von den Wurzeln an den Rand des Topfs, ist möglicherweise die aufgenommene Giftkonzentration zu niedrig. Bei robusten Pflanzen können sie zwar durchaus zum Erfolg führen, aber aufgrund der Gefahren sollte man lieber andere Mittel verwenden.
Eine giftfreie Alternative sind ölhaltige Mittel. Hierbei wird ausgenutzt, daß das feinstverteilte Öl die Schilder luftdicht mit dem Untergrund verschließt und die Schildläuse ersticken. Leider ist die Wirkung auf Blattspalte genau die gleiche, was innerhalb kürzester Zeit zum Absterben der betroffenen Blätter führt. Daher trägt man solche Mittel besser z.B. mit einem Pinsel ausschließlich auf Stamm und Äste auf.
Schnecken gehören zu den gefräßigsten Schädlingen schlechthin. Sie treten nicht selten auch im Zimmer auf, weil aus im Substrat enthaltenen Schneckeneiern nach einiger Zeit kleine Schnecken schlüpfen. Insbesondere unter reichlich gegossenen Pflanztöpfen oder auf der Innenseite von Übertöpfen (also dort, wo es relativ feucht ist) fühlen sie sich wohl und können dort unbeobachtet eine gute Weile überleben. Da Schnecken vor allem nachtaktiv sind, fällt ihre Existenz meistens erst dann auf, wenn sie schon einigen Schaden angerichtet haben. Angefressene Blattränder aber auch Löcher in den Blättern deuten, wenn die Fraßstelle glatt ist, auf Schnecken hin.
Gegenmaßnahmen: Man kann die Schnecken zwar suchen und einzeln absammeln, aber dies ist vor allem aufgrund deren meist noch sehr kleinen Größe recht mühsam und zeitaufwendig. Viel einfacher ist der Einsatz von wenigen Körnern Schneckenkorn, wie es auch im Garten zur Anwendung kommt. Das neue, auf Eisensulfat basierende Schneckenkorn ist übrigens entgegen älteren Aldehyd-basierenden Produkten unbedenklich in der Anwendung.
Spinnmilben sind die mit Abstand am schwierigsten zu bekämpfenden Schädlinge. Es handelt sich hierbei um winzig kleine Spinnentiere, die ausgewachsen nur etwa einen halben Millimeter groß sind. Artenabhängig sind diese rot (daher auch die Bezeichnung rote Spinne), grün oder gelblich bis weiß. Sie besiedeln üblicherweise zuerst die Blattunterseiten und saugen den Saft aus dem Zellgewebe. Dadurch bekommen die Blätter punktuell oft einen silbrigen Schimmer infolge von Luft in den leergesaugten Zellen. Die Folge ist, daß die Blätter je nach Reaktion der Pflanze auf diese Beschädigung gelb werden und vertrocknen oder sofort mit noch grüner Färbung abgeworfen werden. Spinnmilben befallen jedoch nicht nur die Blätter sondern noch viel lieber die Triebspitze(n) der Pflanzen, wo sie mit Vorliebe die winzig kleinen, sich gerade bildenden Blätter und Äste leersaugen. Dadurch sterben diese sofort ab, was man bei sehr geringem Befall oft an schwarzen "Rückständen" an den Triebspitzen erkennen kann.
Wie der Name Spinnmilben vermuten läßt, erzeugen diese Milben extrem feine Gespinste. Wenn man sie mit bloßem Auge erkennen kann, ist es in den meisten Fällen schon fast zu spät für Gegenmaßnahmen. Wenn Sie den Verdacht haben, daß sich Spinnmilben an Ihren Pflanzen zu schaffen machen, sollten Sie sie mit Wasser einnebeln. Verwenden Sie dafür einen Wassersprüher, der feinste Wassertröpfchen erzeugt, und sprühen Sie nicht direkt auf die Pflanze, sonst blasen Sie damit einen großen Teil der Spinnmilben samt Gespinsten weg und sehen dann keinen Befall. Erzeugen Sie besser Sprühnebel und bewegen dann langsam die Pflanze in den Sprühnebel, so daß dieser sich langsam auf ihr absetzen kann. Dadurch, daß dabei feinste Wassertröpfchen an den Gespinsten hängenbleiben, kann man diese viel leichter erkennen als auf dem Bild oben (klicken Sie bitte auf das Bild, um es größer anzuzeigen). Aber wie gesagt ist der Befall schon extrem weit fortgeschritten, wenn man erstens derart starke Gespinste sieht und zweitens die Blattverfärbungen derart stark sind. Die Pflanze ist dann kaum noch zu retten. Denn bereits wenn einzelne Blätter leicht verschmutzt aussehen wie auf den nachfolgenden Bildern, ist die Lage kritisch. Sie sollten dann keine Zeit mehr verlieren. Es sei angemerkt, daß sie nachfolgenden Bilder mit spezieller Beleuchtung aufgenommen wurden, damit man den Befall überhaupt sieht. Sie sollten sich daher im Zweifelsfall die einzelnen Blätter in Ruhe mit einer Lupe bei hellem, gerichteten Seitenlicht einer Punktlichquelle ansehen.
|
|
|
Blattoberseite |
|
Blattunterseite |
Auch auf dem oben abgebildeten Blatt kann man bei oberflächlicher Betrachtung lediglich feststellen, daß es auf der Unterseite gelblich/bräunlich verfärbt ist. Erst bei einem genaueren Blick (klicken Sie auf die Bilder, um sie größer darzustellen) wird man "Verunreinigungen" feststellen. Im nachfolgenden Bild ist der Bereich um den Blattstielansatz stark vergrößert dargestellt, worauf man sehr gut kleine Flecken auf der Blattoberfläche erkennen kann. Es handelt sich hierbei um leergesaugte Zellen. Weiterhin sieht man Spinnmilbeneier, die man kaum von kugelförmig ausgetretenem und dann eingetrocknetem Pflanzensaft unterscheiden kann. Die teilweise vorhandene Unschärfe ist übrigens technisch bedingt (hohe Vergrößerung mit entsprechend sehr geringem kleinem Schärfentiefenbereich) und war nicht vermeidbar.
|
Lupenaufnahme eines spinnmilbengeschädigten Blatts |
Gegenmaßnahmen: Als ersten Schritt sollte man die betroffene Pflanze gründlichst abduschen, und zwar mit einem möglichst harten Wasserstrahl, den man unbedingt auch von unten her auf die Unterseite der Blätter richten sollte. Dadurch wird ein Großteil der Schädlinge weggeschwemmt. Die Blätter, die durch diese mechanische Belastung abfallen, sind keinen Kummer wert, da sie in den nächsten Tagen ohnehin abgefallen wären. Den Topf sollte man bei dieser Prozedur idealerweise, damit nicht noch zum Spinnmilbenbefall Nässeschäden hinzukommen, in eine Plastiktüte stecken, die am Stamm einigermaßen wasserdicht zusammengebunden wird.
Dieser mechanischen Reinigung sollte eine "Kur" mit einem Spritzmittel folgen. Spinnmilbenpopulationen umfassen neben ausgewachsenen Exemplaren nämlich auch Larven und Eier. Die meisten Mittel wirken nicht gegen alle Entwicklungsstadien. Insbesondere ist es extrem schwierig, die Eier zu bekämpfen. Aus diesem Grund sollte man 6 Wochen lang die Pflanze jede Woche einmal mit einem laut Hersteller gegen Spinnmilben wirksamen Mittel behandeln. Dadurch tötet man solange die geschlüpften Schädlinge ab, bis das letzte Ei geschlüpft ist. Die regelmäßige Anwendung verhindert hierbei, daß die Spinnmilben in der Zwischenzeit die Geschlechtsreife erlangen und weitere Eier legen können. Bricht man nach wenigen Anwendungen ab, riskiert man nicht nur einen erneuten Befall sondern zusätzlich eine Resistenzbildung der Spinnmilben gegen das verwendete Mittel. Falls vorhanden, ist es daher auch ratsam, abwechselnd mit verschiedenen Spritzmitteltypen zu spritzen. Normal ist es übrigens, daß der Blattfall noch einige Tage nach dem ersten Spritzen weitergeht und möglicherweise sogar kurzfristig zunimmt, weil die Pflanzen zeitverzögert auf den Schädlingsbefall reagieren.
Welche Mittel man verwendet, ist weitgehend egal. Besonders empfehlenswert sind systemisch wirkende Mittel, die über die Blätter von der Pflanze aufgenommen werden und diese sozusagen von innen her für eine beschränkte Zeit giftig machen, weil diese auch an Stellen wirken, die nicht durch das Spritzmittel benetzt wurden. Beispiele hierfür sind z.B. Rogor oder Metasystox. Die Anwendung erfolgt aus Gesundheitsgründen ausschließlich im Freien. Glücklicherweise ist der beim Spritzen entstehende Geruch dieser Mittel so unangenehm, daß sie hoffentlich niemand im Zimmer anwendet. Nach dem Abtropfen oder besser noch nach dem Abtrocknen, bei dem auch der unangenehme Geruch verschwindet, kann man die Pflanze dann wieder ins Zimmer stellen. Leider sehr teuer und von der Verpackungseinheit her für den gewerblichen Bedarf ausgelegt sind die Mittel Vertimec und Pentac, die eine längere Zeit gegen Spinnmilben wirken, so daß im Regelfall ein- oder zweifaches Spritzen ausreicht. Leider ist Pentac in Deutschland nicht mehr erhältlich; dies hat nichts damit zu tun, daß Pentac besonders giftig oder in anderer Weise schädlich wäre, sondern schlicht mit der Bürokratie. Im Ausland sollten Sie jedoch fündig werden. Klappern Sie im Urlaub ruhig einmal den dortigen Gartenzubehörhandel ab und scheuen Sie sich nicht, selbst in Kleinstgeschäften nachzufragen. Denn diese sind oft erstaunlich gut sortiert bzw. können das Gewünschte innerhalb kürzester Zeit besorgen.
Ungeeignete Maßnahmen: In der Literatur wie auch dem Internet werden oft haarsträubende Gegenmaßnahmen angegeben, vor denen man nur eindringlich warnen kann. Sie sind untauglich und führen in den meisten Fällen zum Tod der Pflanze. Nachfolgend sind einige von ihnen aufgelistet:
1. |
Die Methode, bei der man die Pflanze in einen Plastiksack gibt, kräftig gießt und an einen warmen Ort stellen soll (ergibt ein Mikroklima mit hoher Luftfeuchtigkeit), ist deswegen ungeeignet, weil man die Spinnmilben dadurch nicht beseitigt, sondern ihnen nur das Leben etwas schwerer macht. Bei starkem Befall ist nach nur wenigen Tagen die Pflanze leergesaugt und damit tot. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß man den bereits geschädigten Wurzeln durch das starke Gießen den Rest gibt. Urteil: Absolut untauglich. |
2. |
Auch das Einsprühen mit Seifenlauge, Seifenlauge-/Spirituslösung oder das Abduschen mit Wasser alleine ist nicht die ultima ratio. Dadurch wird man zwar einen Großteil der Population los, aber der verbliebene Rest vermehrt sich wieder extrem schnell. Urteil: Als Vorbereitung zur Schädlingsvernichtung sehr gut geeignet, als alleinige Maßnahme aber absolut untauglich. |
3. |
Einsatz biologischer Mittel: Sofern es sich nicht um Chrysanthemenextrakt (also das Nervengift Pyrethrum!), Niem oder ähnlich wirksame aber mitunter auch ziemlich giftige Präparate handelt (die stärksten Gifte stellt schließlich nicht die chemische Industrie sondern die Natur her), ist deren Wirkung nahezu Null. Urteil: Absolut untauglich. |
4. |
Ölhaltige Präparate, die die Atmungsorgane der Spinnmilben verkleben, sind zwar recht wirksam, verkleben aber auch die Blattspalte der Blätter. Dies führt oft zu starkem Blattfall oder gar zum Absterben der Pflanze. Am ehesten sind solche Mittel bei sehr robusten, hartlaubigen Pflanzen geeignet. Wenn man die auf den ersten Blick robusten Blätter von beispielsweise Citruspflanzen oder Ficus benjaminii damit besprüht, löst man mit ziemlicher Sicherheit eine Totalentlaubung aus. Urteil: Nur in Ausnahmefällen brauchbar wie z.B. als prophylaktische Anwendung von blattlos überwinterten Pflanzen vor dem Austrieb. |
5. |
Nützlinge werden meistens für ca. 13 Euro angeboten; im Falle von Spinnmilben handelt es sich um Raubmilben, die die Schädlinge fressen. Was in der freien Natur oder in einem großen Gewächshaus relativ gut funktioniert, wobei sich ein stabiles Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen einstellt, funktioniert im Zimmer überhaupt nicht: Die Raubmilben fressen so viele Spinnmilben, wie sie finden können (es sind niemals alle), und verhungern dann. Die übriggebliebenen Spinnmilben (zwei winzig kleine Eier reichen!) vermehren sich dann wieder innerhalb kürzester Zeit. Urteil: Im Zimmer absolut ungeeignet und sehr teuer. |
Thripse sind ca. 1-2 mm lange, dünne, dunkelbraune bis grüne Insekten, die vom Saft der Pflanzen leben. Sie verstecken sich sehr gerne auf der Unterseite der Blätter und nutzen auch liebend gerne die 3D-Struktur der Blätter aus (z.B. Blattvertiefungen), um sich vor Feinden zu tarnen. Dadurch werden sie fast immer lediglich über die Blattschäden entdeckt, die sie anrichten - also sehr spät. Diese Schäden sind mit denen der Spinnmilben vergleichbar (silbrige Verfärbungen oder gelbe Blätter). Ebenso massiv wie bei den Spinnmilben sind die Schäden. Es ist daher höchste Eile geboten, wenn Sie Thripse an Ihren Pflanzen entdecken.
Gegenmaßnahmen: Wie bei Spinnmilben, d.h. als ersten Schritt sollte man die betroffene Pflanze gründlichst abduschen, und zwar mit einem möglichst harten Wasserstrahl, den man unbedingt auch von unten her auf die Unterseite der Blätter richten sollte. Dadurch wird ein Großteil der Schädlinge weggeschwemmt. Die Blätter, die durch diese mechanische Belastung abfallen, sind keinen Kummer wert, da sie in den nächsten Tagen ohnehin abgefallen wären. Den Topf sollte man bei dieser Prozedur idealerweise, damit nicht noch Nässeschäden hinzukommen, in eine Plastiktüte stecken, die am Stamm einigermaßen wasserdicht zusammengebunden wird.
Dieser mechanischen Reinigung sollte eine "Kur" mit einem Spritzmittel folgen, da die allermeisten Spritzmittel nicht gegen die Eier wirksam sind. Allerdings sind Thripse weit weniger widerstandsfähig als Spinnmilben, so daß es ausreichend ist, 3 Wochen lang im Wochenabstand je einmal zu spritzen. Hierfür können die meisten gegen saugende Insekten geeignete Mittel eingesetzt werden. Empfehlenswert sind systemische Mittel, die die Pflanze von innen her für saugende Schädlinge giftig machen. Leider hält dieser Schutz nicht sehr lange vor, so daß auch in diesem Fall 2 Wiederholungen im Wochenabstand sinnvoll sind.
Trauermücken sind kleine Fliegen, die sich auf der Substratoberfläche aufhalten und mehr Lästling als Schädling sind. Sie sind jedoch immer ein Hinweis auf deren Larven, die sich von organischem Material im Substrat ernähren. Bei großen und gesunden Pflanzen richten sie kaum einen Schaden an, jedoch fressen sie mitunter auch die feinen Haarwurzeln an, was zur Schädigung von insbesondere kleineren Pflanzen bzw. Sämlingen führt.
Gegenmaßnahmen: Am einfachsten ist es, die Pflanze auszutopfen, das Substrat abzuschütteln und im Mülleimer zu entsorgen, die Wurzeln unter fließendem Wasser abzuspülen und neu einzutopfen. Hierbei sollte man am besten ein torfloses Substrat verwenden, da Trauermücken vor allem in Torf einen idealen Lebensraum vorfinden. Wenn es aus irgendwelchen Gründen unbedingt Torf enthalten soll, sollten Sie das Substrat bei ca. 150 °C im Backofen eine halbe Stunde lang sterilisieren oder im Mikrowellenofen einige Minuten dämpfen. Zudem hilft als vorbeugende Maßnahme, als oberste Schicht im Pflanztopf rein mineralisches Material (Sand, feines Quarzgranulat etc.) zu verwenden.
Woll- und Schmierläuse sind saugende Insekten und ernähren sich vom Pflanzensaft. Kennzeichen sind klebrige Blätter durch den ausgetretenen Saft. Sie bilden im fortgeschrittenen Stadium weißliche "Wattekugeln", die vorzugsweise unter den Blättern am Übergang von Blattstiel zu Blatt sitzen. Gern verstecken sie sich, sofern vorhanden, unter Fasern oder Blattscheideresten der befallen Pflanze. Manchmal kann man die ca. 2-5 mm langen und halb so breiten Tierchen ohne Deckung sehen. Sie sind weiß mit sehr hellbraunem Muster und von der Form her einer Kellerassel nicht unähnlich.
Gegenmaßnahmen: Als ersten Schritt sollte man die betroffene Pflanze gründlichst abduschen, und zwar mit einem möglichst harten Wasserstrahl, den man auf die betroffenen Stellen richtet, wobei man auch gleich die klebrigen Blätter abspülen sollte. Den Topf sollte man bei dieser Prozedur idealerweise, damit nicht noch Nässeschäden hinzukommen, in eine Plastiktüte stecken, die am Stamm einigermaßen wasserdicht zusammengebunden wird.
Daran sollte sich eine Behandlung mit einem geeigneten Spritzmittel anschließen, da die an der Pflanze verbliebenen winzig kleinen Jungtiere und Eier innerhalb kurzer Zeit die Dezimierung der Population wieder mehr als ausgleichen würden. Normalerweise reicht eine ein- bis zweimalige Anwendung.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|